Damit der Bevölkerung und der Wirtschaft nicht die Lichter ausgehen: FDP setzt sich für sichere Stromversorgung ein

Steigender Stromverbrauch und der rasche Ausbau erneuerbarerer Energien machen Stromlücken immer wahrscheinlicher. Die Bündner FDP will dies verhindern und verlangt, dass die Regierung auf einen möglichen Blackout vorbereitet ist. Konkret soll der Kanton aufzeigen, ob und wie er ein solches Szenario bewältigen kann.

Es ist Winter. Von einer Sekunde auf die andere wird es dunkel. Züge bleiben stehen, Radio- und Fernsehapparate verstummen, ebenso das Telefon- und Handynetz. Fabriken und Haushalte kommen zum Stillstand. Ampeln fallen aus. Kurze Zeit später funktioniert auch die Trinkwasserversorgung nicht mehr. Rasch wäre immer mehr kritische Infrastruktur betroffen und die Versorgungssicherheit gefährdet. Ein Horrorszenario.

Ein längerer Blackout hätte katastrophale Folgen – doch undenkbar ist er nicht. Bereits 2025 könnte es in der Schweiz zu Versorgungsengpässen und Stabilitätsproblemen kommen. Vor allem im Winter, wenn die Produktion aus Photovoltaik und Wasserkraft tiefer ausfällt.

Blackout: Ist Graubünden genügend vorbereitet?

Um die drohende Stromknappheit zu verhindern, fordert die FDP die Bündner Regierung auf, alle Schritte zu unternehmen, um einen allfälligen Blackout zu vermeiden. «Wir wollen von der Regierung konkret wissen, wie der Kanton die Versorgungssicherheit künftig gewährleisten will», sagt Parteipräsident Bruno Claus (FDP, Chur). Dabei seien auch die finanziellen Konsequenzen aufzuzeigen. Der Fraktionsauftrag wurde von den Grossräten Giovanni Jochum (FDP, Poschiavo) und Thomas Bigliel (FDP, Landquart) mitunterzeichnet. «Der Kanton soll in seinem Einflussbereich vorangehen und mit Blick auf nachhaltige und klimaneutrale Energieversorgung insbesondere diejenigen Energieträger prüfen, welche das Winterhalbjahr abdecken können: Wasserkraft, Speicherung, Holzverstromung», so Claus.

Die Schweiz hat eine der am besten ausgebauten Infrastrukturen weltweit. Sie sind das Fundament einer gesunden Wirtschaft und einer gut funktionierenden Gesellschaft. Eine permanente Versorgungssicherheit im Elektrizitätsbereich sei deshalb ein wesentlicher Standortfaktor für den Wirtschafts- und Industriestandort Schweiz – und Graubünden.

Trotz guter Voraussetzungen: Seit 2001 importiert die Schweiz im Winter mehr Strom, als sie exportiert. Im Durchschnitt der letzten zehn Jahre betrug der Importüberschuss im Winterhalbjahr 4,1 Milliarden Kilowattstunden (Mrd. kWh). Gemessen am inländischen Stromverbrauch von durchschnittlich 34 Mrd. kWh im Winterhalbjahr ergibt das schon heute eine Stromlücke von 12 Prozent. Für die FDP ist klar: Nun muss gehandelt werden.